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Funktionale Sicherheit - Die Anforderungen und Konzepte zur Erfüllung der ISO 26262


Beschreibung

Die ISO 26262 ("Road vehicles - Functional safety") ist eine ISO-Norm für sicherheitsrelevante elektrische und elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen. Die ISO 26262 definiert ein Prozess-Rahmenwerk und Vorgehensmodell. Die Umsetzung der Norm soll die funktionale Sicherheit eines elektrischen/elektronischen Systems im Kraftfahrzeug gewährleisten. Damit ist die Norm eine Ableitung der IEC 61508 für die spezifischen Gegebenheiten im Automobilbereich. Motivation für eine solche spezifische Norm ist die Produkthaftungsgesetzgebung (gemäß § 823 BGB, § 1 Abs. 1 ProdHaftG, § 3 ProdSG): Der Hersteller muss bei der Produktentwicklung nach dem "Stand der Technik" arbeiten (siehe BGH-Urteil vom 16.06.2009, VI ZR 107/08), was Standards der funktionalen Sicherheit (FuSi) einschließt. Fahrlässige oder gar vorsätzliche Verletzung könnte zu staatsanwaltschaftlicher Ermittlung wegen Körperverletzung gegen Einzelpersonen führen. Die ISO 26262 wurde 2011 veröffentlicht. Sie wird von der ISO-Arbeitsgruppe "ISO TC22/SC3/WG16" bearbeitet. Die an der Normierung beteiligten Mitglieder, darunter die OEMs, haben sich das Ziel gesetzt, nur noch Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, die unter Einhaltung dieser Norm entwickelt und produziert worden sind. Der Kurs besteht zu 1/3 aus Übungen und Unterrichtsfragen. Es ist Raum für spezifische Fragen und Diskussionen mit den Teilnehmern eingeplant.

Wer sollte teilnehmen?

Das Seminar wendet sich insbesondere an Ingenieure und Techniker in den Entwicklungsbereichen von Automobilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern, die sich mit der Entwicklung elektrischer/elektronischer Systeme befassen, wie: Hardwareentwickler, Softwareentwickler, Qualitätssicherer, Projektleiter. Voraussetzung ist technische Berufserfahrung in der Systementwicklung der Automobilindustrie. Auch für Führungskräfte mittlerer und höherer Ebenen ist dieses Seminar geeignet, da es Verantwortlichkeiten und Handlungsbedarf skizziert.

Ziele

Verstehen, was exakt Funktionale Sicherheit ist und wie sie sich abgrenzt. Verstehen, warum FuSi für Schutz vor Produkthaftung sowie Einzelpersonenhaftung relevant ist. Erwerben eines Grundlagenverständnisses über FuSi-Methoden. Kennen notwendiger Erweiterungen für die Produktentwicklung sicherheitsrelevanter Systeme.

Inhalte

  • Begriffsabgrenzungen
    • Security, Safety, Functional Safety (Funktionale Sicherheit, FuSi), aktive Sicherheit, passive Sicherheit, Gebrauchssicherheit
  • Motivation für FuSi
    • Produkthaftung
    • Produzentenhaftung
    • Zulassungsanforderungen
  • Historie
    • Entwicklung der Sicherheitsstandards
    • ISO 26262 und IEC 61508
  • Grundlagen
    • Der Systembegriff der ISO 26262
    • Hazards, kausale Faktoren, Unfall, Schutzziele
    • Gefahren- und Risikoanalyse (Hazard-Analyse), Automotive Safety Integrity Level (ASIL)
    • Konzept der Risikominderung, Sicherheitsfunktionen
  • Der FuSi-Entwicklungszyklus (Hardware, Software)
    • Sicherheitsanforderungen
    • Safety-Analysen mit Methoden wie FMEA, FTA, FMEDA etc.
    • Sicherheitsvalidierung
    • Sicherheitsabnahmen
    • Sicherheitsaudits- und Assessments
    • Formulierung eines Safety Case
  • Konsequenzen für das Unternehmen
    • FuSi Management
    • Unabhängigkeit der Qualitätssicherung
    • Qualifikation von Sicherheitsexperten
    • Eskalationspfade
    • Einbettung von FuSi in das Qualitätsmanagement und Berichtswesen

Referenten

Walter Sebron
Vienna Institute for Safety & Systems Engineering

Sebron Nach dem Informatikstudium arbeitete Herr Sebron als Entwicklungsingenieur, Requirementsingenieur und Software Architekt. In weiterer Folge war Herr Sebron langjährig in namhaften Industrie-Unternehmen als Manager für unterschiedliche Geschäftsbereiche tätig. Seit 2010 ist Herr Sebron am Vienna Institute for Safety & Systems Engineering der FH Campus Wien als Projektteamleiter für Forschungsprojekte zum Thema Safety beschäftigt. Sein Aufgabengebiet umfasst unter anderem die Durchführung von Coachings und Trainings zur Einführung und Umsetzung funktionaler Sicherheit mit den Schwerpunkten ISO 26262 im Automotivebereich sowie IEC 61508.

Termine & Orte

Keine Termine vorhanden

Inhouse Kurs

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Ihr Ansprechparter

Dr. Dirk Ulrich
Tel.: 06023 - 96 40 - 66
E-Mail: dirk.ulrich@carhs.de

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